Geschichte - Franziskanerinnen Amstetten

Unsere Wurzeln - Hallein

Die Wurzeln unserer Gemeinschaft liegen  in Hallein, Salzburg.

1723 beginnt eine junge Frau, Theresia Zechner, sich um die Töchter der Salinenarbeiter in der Stadt Hallein zu sorgen.

Gleichgesinnte schließen sich ihr an. Sie leben und arbeiten im Geist des hl. Franz von Assisi und legen die Gelübde des Dritten Ordens bei den Franziskanern in Salzburg ab.

Das Leben nach dem Evangelium, wie sie es bei Franziskus von Assisi sehen, befähigt sie zum konkreten Dienst der Bildung und Erziehung der Mädchen und jungen Frauen.

 

Erstes Mutterhaus - die "Wiege" der Schulschwestern


Theresia Zechner - unsere Stifterin

Unsere Stifterin Theresia Zechner wurde am 23. Juni 1697 als siebtes von 14 Kindern des Johann und der Maria Theresia Zechner (geb. Ehinger) in Hallein geboren. Der Vater war Holzwarenverleger und im Belieferungs- und Verkaufsgewerbe tätig. Er starb 1700 mit 36 Jahren und sicherte die Erbteile für die Töchter. In zweiter Ehe war die Mutter mit Georg Triebenbacher verheiratet.

Die Familien Zechner, Ehinger, Hochbichler, Käserer sowie Stiefvater Triebenbacher bestimmen das Wirtschaftsleben der Stadt mit. Großvater Hochbichler ist ein bekannter Halleiner Bürgermeister.
Diese Familien vergessen die Armen der Stadt nicht. Die Hochbichlers stiften im 17. Jahrhundert einen Armenfonds mit 4100 Gulden.

 

Epitaph des Ludwig Hochbichler,
Der Urgroßvater der Stifterin ließ diesen Grabstein 1668 für sich und seine Familie setzen.

Erstes Ordenskleid der "Halleiner Regelschwestern"

1721: Theresia schließt sich dem Dritten Orden des hl. Fanziskus an
18. 9. 1722: Gelübde der Ehelosigkeit, Theresia erhält den Namen Maria Hyazintha
1722/1723: Elisabeth Stöcklin ist erste Gefährtin
1723: Mutter wird Mitglied des dritten Ordens
1749: M. Hyazintha wird zur ersten "förmlich gewählten Mutter und Vorsteherin"

 

Erstes Ordenskleid der "Halleiner Regelschwestern" - nachempfunden der Tracht der Halleiner Bürgersfrauen.

 

Die Vorbilder von Theresia Zechner sind Franz von Assisi, Elisabeth von Thüringen, und Ordensberufungen in der Verwandtschaft.
Beeinflusst wird ihr Weg durch folgende Zeitumstände: starke Industriearbeiterschaft, bürgerliche Fabrikantenfamilien und die schlechten sozialen Verhältnisse in einer religiös aufgewühlten Zeit.

 

Hl. Elisabeth von Thüringen 

 

Neue Wege

Nach vielen Höhen und Tiefen gibt es 100 Jahre später (d. i. 1823) die ersten bischöflichen Statuten, die öffentliche Anerkennung als religiöse Gemeinschaft.

 

Die Schwestern breiten sich nach Osten aus

Auf Betreiben der Kaiserin Karolina Augusta kommen 1845 Schwestern zur Bildung und Erziehung der Soldatentöchter nach Wien,...

...und gemeinsam mit Fürstin Franziska von Liechtenstein erwirkt sie 1852 die Stationierung von Schwestern in Judenau bei Tulln zur Betreuung der Waisenkinder. 
Die Schwestern werden in den folgenden Jahren jeweils dem zuständigen Diözesanbischof unterstellt – aus einer Wurzel entstehen so drei eigenständige Kongregationen.

 


Judenau-Amstetten 

1855 wird Judenau das neue Mutterhaus der selbständig gewordenen Kongregation der Schulschwestern vom 3. Orden

Von Judenau aus werden in der Diözese St. Pölten und teilweise auch in der Erzdiözese Wien viele kleinere und größere Niederlassungen unserer Gemeinschaft gegründet.

Die Hauptaufgabe liegt nach wie vor in der Bildung und Erziehung der weiblichen Jugend.

 

Schloss Judenau (ehemaliges Mutterhaus)


Nach der Beschlagnahmung von Judenau durch das NS-Regime wird Amstetten am 3. Sept. 1938 zum neuen Mutterhaus erhoben.

 

Klosteransicht Rathausstraße vor dem Bau der CCA.

Am 16. April 1945 wird das Kloster in Amstetten bombardiert und - wie durch ein Wunder - kommen keine Schwestern zu Schaden und kann die Klosterkirche kann durch Einsatz von Schwestern und Helfern bei den Löscharbeiten gerettet werden.

 

Aufnahme nach der Bombardierung 1945

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beginnen die Schwestern wieder in den Schulen, Kindergärten, Horten und Internaten zu arbeiten.

 

Foto: Kloster Amstetten mit Pfarrkirche (hinten) und Klosterkirche vorne rechts.