11.11.2015: Geistlich leben - über Generationen hinweg!

In der von den Frauenorden St. Pölten organisierten Reihe „Geistlich Leben“ hat ein weiterer Themenabend über „Geistlich Leben – über Generationen hinweg“ im Stift Seitenstetten am 11. November stattgefunden. Abt Petrus Pilsinger hat während des Gottesdienstes hervorgehoben, dass geistliches Leben nicht um sich selbst kreisen darf, sondern dass es immer mit einer Sendung verbunden ist: wie wir füreinander Verantwortung tragen, miteinander umgehen und ob der Mehrwert unseres geistlichen Lebens im konkreten Leben tatsächlich spürbar ist.

Zum Vortrag war Frau Mag. Monika Slouk, Medienreferentin der Ordensgemeinschaften Österreich, geladen, die einen Einblick in ihr laufendes Projekt „Erfahrungskraft Ordensfrauen“ gegeben hat. Sie hat dabei drei Hypothesen aufgestellt. Eine erste bezieht sich darauf, dass Ordensfrauen aus den typischen Rollen von Mädchen – Frau – Mutter – Oma herausfallen. Das beständige Wechseln in die verschiedenen Rollen koste Frauen in der Gesellschaft viel Energie. Ordensfrauen hingegen wären einander altersunabhängig einfach Schwestern. Eine zweite Hypothese umspannt den Übergang von der Leibsorge zur Seelsorge. Leibsorge als Dienste im Krankenhaus, in der Schule würden heute vielerseits vom Staat übernommen – so hätten die Schwestern mehr Kapazitäten im geistlichen Bereich für die Menschen da zu sein. Eine dritte Hypothese bezieht sich auf die Rituale im geistlichen Leben: Sie müssten von Authentizität durchdrungen sein, damit Menschen von heute tatsächlich andocken und für ihr geistliches Leben Kraft darin finden können.

Die Studie „Erfahrungskraft Ordensfrauen“ wird zum 50-Jahr-Jubiläum der Vereinigung der Ordensfrauen in Österreich 2016 veröffentlich werden.