MITTWOCH IST MEIN ORDENSTAG
„Geistlich leben - zwischen den Welten" war das Thema des zweiten Abends im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Frauengemeinschaften der Diözese St. Pölten im JAHR DER ORDEN 2015.
Im Kloster Maria Jeutendorf bei den Karmelitinnen haben sich am Mittwoch, den 11. März 2015 über 60 Frauen und Männer eingefunden, um gemeinsam zu beten. Durch die anschließenden Impulsreferate wurden wir hineingenommen in das Leben der Karmelitin, der Franziskanerin und der Frau, die dem Säkularinstitut „Madonna della Strada" angehört.
Sr. Maria Johanna von der Menschwerdung ist seit 2010 die Priorin des Karmels in Maria Jeutendorf. Elf Schwestern und eine Postulantin leben heute in der Gemeinschaft. Sr. Johanna lebt als Karmelitin einen Alltag, der sich vom "normalen" Leben in manchen Bereichen grundsätzlich unterscheidet, in anderen vielleicht mehr Ähnlichkeit aufweist als wir erahnen. Das innere Gebet und die persönlichen und gemeinsamen Zeiten des Gebetes sind über den Tag verteilt. Fünf Stunden widmen sie so ausschließlich der Hinwendung zum Gott. Gemeinschaftstragend ist die Freundschaft der Schwestern untereinander, genauso wie das tagtägliche Einüben in das Loslassen, damit Gott die leeren Hände füllen kann. Das Leben in der Klausur bietet ihnen ein Stück Wüste und Freiraum für die Stille, in der die innere Berufung wachsen und reifen kann, denn „Es ist ein Privileg nur für Gott da zu sein!" – so sagt Sr. Maria Johanna.
© Karmel Jeutendorf
Frau Ing. Maria Christine Hochleitner arbeitet hauptberuflich als Lehrerin an der landwirtschaftlichen Fachschule in Gießhübl bei Amstetten in den Fachbereich Religion, Hauswirtschaft und Soziale Dienste. Sie ist im Säkularinstitut "Madonna della Strada" seit 2012 die Generalleiterin und in dieser Aufgabe weltweit unterwegs. Es ist so in ihrem Leben eine große Erfahrungsbreite vom "Geistlich leben - zwischen den Welten" zu entdecken. „Mit den Füßen fest am Boden und mit dem Herzen im Himmel" – so beschreibt Maria Christine ihren alltäglichen Einsatz. Als Frau, die einem Säkularinstitut angehört, arbeitet sie in ihrem angestammten Beruf, sorgt für ihren eigenen Lebensunterhalt – gegründet in den evangelischen Räten lebt sie ehelos, arm und gehorsam. Dieses Leben verlangt persönliche Disziplin, Offenheit für die Menschen, Zeit für das Gebet, innere Bereitschaft und Liebe für das Hinhören auf Gott und die Entschiedenheit, den Glauben an Jesus Christus zu bezeugen. „Je mehr wir mit ihm vereint sind, umso stärker wird unsere Ausstrahlung nach außen sein." so fasst Maria Christine ihre Ausführungen abschließend zusammen. |
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Text: Sr. Franziska Bruckner