03.12.2014: Spiegel der Gesellschaft - Jahr der Orden

„Geistlich leben – im Spiegel der Gesellschaft" – das war das Thema der ersten Veranstaltung mit dem die diözesanen Frauengemeinschaften das JAHR DER ORDEN 2015 offiziell begonnen haben. Im Mary-Ward-Haus in St.Pölten trafen sich am 3. 12. fast 40 Personen, die trotz des schlechten Wetters gekommen waren.

Das Lob der Schöpfung bildete den Mittelpunkt des Gebetes am Beginn der Veranstaltung.

Schwester Michaela Gehart, Franziskanerin Missionarin Mariens aus Seitenstetten, hat als Moderatorin durch den Abend begleitet. Drei Frauen blickten in ihren Statements aus unterschiedlichen Richtungen in den Spiegel der Gesellschaft. Schwester Hildegund Kammerhofer, Franziskanerin aus Langenlois, als Ordensfrau und Franziskanerin bewegte vor allem die Frage „Sind wir wichtig für die Gesellschaft, für die Kirche? Wie verstehen wir uns als geistlich lebende Menschen in diesem Kontext?" – „ Ja, wir sind Zeuginnen für die christliche Botschaft und dürfen und müssen Stimme sein für andere – besonders auch im Blick auf die seelsorgliche Not in der Gesellschaft." – so Sr. Hildegund weiter.


Frau Anna Rosenberger, Familienmutter, engagierte Katholikin und Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung der Diözese St. Pölten ließ uns teilhaben an ihren grundlegenden Erfahrungen des christlichen und geistlichen Lebens. „Es brennt in mir von Jugend auf, dass ich, dass wir geliebte Kinder Gottes sind" so beginnt sie ihren Beitrag. Spannend und faszinierend schildert sie ihre Bezugspunkte zum christlichen Glauben, ihre prägenden Begegnungen mit Ordensfrauen, entfaltet anschließend ihr Engagement für die Frauen in der Kirche. Am Beispiel der heiligen Katharina von Siena, die 2014 zur Patronin und Wegbegleiterin für die KFB gewählt haben, ermutigte sie uns als Frauen und Schwestern dem Evangelium ein Gesicht zu geben und wie Mirjam in der Bibel „von Gott berührt" zu leben.


Frau Monika Riedel ist Mitglied im Säkularinstitut Ancilla Christi Regis. Diese leben mitten in der Welt ohne erkennbares gemeinsames Zeichen. Säkularinstitute sind entstanden zwischen den beiden Weltkriegen um „Salz und Sauerteig" in dieser Welt zu sein und um die Welt von innen zu heiligen. Sie leben ein einfaches Leben im Gehorsam gegen Gott und die Kirche und halten an der ehelosen Lebensweise „um des Himmelreiches willen" fest. Eine grundlegende Herausforderung sieht Monika Riedel darin „die Zeichen der Zeit" zu erkennen – „Und was bedeutet das für mich? Was beobachte ich? Was sind die Zeichen in der Gesellschaft?" Auf diese Frage versuchte sie eine Antwort zu finden. Die bewusst gewählte Lebensform als Mitglied eines Säkularinstitutes helfe ihr den „Reichtum der eigenen Spiritualität zu entdecken, zu heben und weiterzugeben". Dies sei – wie alles Leben – bruchstückhaft und unfertig. Und inmitten dieser Herausforderung erlebe sie in ihrer Arbeit in der Kranken- und Altenseelsorge eine tiefe innere Freude.


Nach einer regen Diskussion unter den Anwesenden luden die Schwestern der Congregatio Jesu zu einem liebevoll vorbereiteten Imbiss ein. Gestärkt mit vielen Anregungen und herausfordernden Gedanken freuen wir uns auf die nächste Begegnung im Kloster der Karmelitinnen in Maria Jeutendorf am 11. März 2015.

6.12.2014, Sr. Franziska Bruckner, Franziskanerin Amstetten

Fotos zur Verfügung gestellt (Schwester Ulrike Schaussberger, St. Pölten)